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Informationen für Lehrer und Interessierte

Hannes und Paul
von Elke Schmidt


frei nach“Pyramus und Thisbe“

aus den "Metamorphosen" von Ovid

Hannes und Paul

 

1943, Bombennacht in einer deutschen Stadt

Frau Schumann sitzt  in ihrer Küche und strickt  für die Ostfront.
Sie hat gerade ihren Sohn verloren, nicht an den Krieg - an die Liebe ...

Die Liebe  mit 16 !

Da ertönt der Vorarlarm.
Ein Nachbar klopft. Noch zwanzig Minuten Zeit bis zu einem der zahlreichen  Luftangriffe.

Doch Sie hört den Alarm nicht.
Sie hat ihr Kästchen wiederentdeckt...

Ein Kästchen voller Erinnerungen an ihren Sohn ...

Sie sieht Hannes als Baby und die eigenwilligen "großdeutschen" Erziehungsmethoden ihres Mannes, sie sieht noch einmal die Begeisterung ihres inzwischen 6jährigen, geschürt von der Euphorie des Vaters, als anläßlich der Machtergreifung Hitlers tausende von Kindern in Braunhemden singend durch die Straßen marschieren, sie sieht Hannes im Alter von 10 Jahren als „Pimpf“ und schließlich sieht sie ihn als Jugendlichen in sein Schicksal laufen.

Das beginnt im  Lateinunterricht mit  „Pyramus und Thisbe“ ....Hannes spielt den Pyramus und sein Freund Paul die Thisbe ..und beide müssen erkennen, dass da mehr als Freundschaft zwischen ihnen wächst und plötzlich beginnen Leben und Spiel, sich miteinander zu verflechten.... und sie kommt .... die erste Liebe ...

 

Spielund Buch:  Elke Schmidt
Bühnenregie:     Neville Tranter (Stuffed Puppet Theatre)

Textregie:         Christian Schweiger

Sprecher:          Thomas Friebe
Ausstattung:    Seifenblasen-Figurentheater
Dauer ca. 75 Minuten

 

Zielpublikum: Erwachsene

und Jugendliche ab 10 Klasse

in den Fächern Geschichte, Latein

und Gesellschaftswissenschaften

 

I
Die Inszenierung

 

Die Besonderheit dieser Inszenierung liegt in der Verschmelzung zweier auf den ersten Blick vollkommen unterschiedlicher Themen:
„Homosexualität im Nationalsozialismus“ und  „Pyramus et Thisbe“, 2000 Jahre alte Liebeslyrik in Lateinischer Sprache – funktioniert das ??

Generationen von Schülern quälen sich durch den Lateinunterricht und bemerken vor lauter gelangweiltem Weghören gar nicht, dass diese von ihnen für tot erklärte Sprache sehr poetisch und äußerst lebendig genau das beschreibt, was (nicht nur) die Jugend noch heute, in diesem Fall 2000 Jahre später, bewegt:
Pubertät, Identität, Liebe, Haß, Verzweiflung und vor allem der Wunsch, einen Partner zu finden mit dem man ganz und gar eins werden kann, zusammengehören, bis über den Tod hinaus.

Die Geschichte von Pyramus und Thisbe ist so zeitlos, dass sie immer wieder als Quelle der Inspiration zu bedeutenden Werken geführt hat – z.B. Giovanni Boccaccio´s „Decameron“, oder William Shakespear`s „Romeo und Julia“.

Natürlich kann man heute kein Stück in lateinischer Sprache auf die Bühne bringen, das wollen wir auch gar nicht. Aber dennoch wollen wir mit der Sprache spielen, wir werden sie im Hintergrund präsent halten. Es geht uns nicht darum, ihren Sinn intellektuell zu erfassen, sondern es geht uns um ein emotionales Verstehen, denn Sprache ist mehr als Vokabeln und Grammatik und vor allem:
Eine Sprache, die man nicht mehr spricht, ist noch lange nicht tot!




Das Eine wird „totgesagt“, das Andere „totgeschwiegen“


Homosexualität im dritten Reich ist bis heute kein Thema, über das „man“
spricht.
Für das von Homosexuellen erlittene Unrecht im Nationalsozialismus gab es nicht nur keine Entschädigung, sondern der Anti – Homosexuellen – Paragraph 175 hat seinen Weg sogar auch ins bundesrepublikanische Gesetzbuch gefunden. Selbst die Verschärfungen von 1935 wurden noch 1957 als „ordnungsgemäß zustande gekommen“ bestätigt.
100 000  Homosexuelle wurden in der Adenauerära als Täter nach §175 ermittelt, davon jeder zweite rechtskräftig verurteilt.

Trotz einer schrittweisen Aufhebung des Paragraphen in den Jahren 1969 und 1973 und ungeachtet des Gesetzes zur Lebenspartnerschaft im Jahre 2001 ist die Akzeptanz  von „Schwulen“  in der Bevölkerung auch heute noch, 65 Jahre später, eher gering.
Unter Jugendlichen geht sie sogar stark zurück und es kommt immer häufiger zu Mobbing–Verhalten an Schulen.

Die Geschichte von Hannes und Paul bietet die Möglichkeit, die Dinge aus einer sicheren Entfernung zu betrachten, spielt sie doch in einer längst vergangenen Zeit in einem längst überwundenen Unrechtsregime und wäre so heute sicher nicht mehr möglich – oder vielleicht doch?

Auch heute noch stehen homosexuelle Jugendliche unter enormem Druck, sei es, weil sie versuchen, ein „Heteroleben“ vorzutäuschen, oder, weil ihrem Outing (oder gar ihrem geoutet  werden!) ein Spießruten laufen in Schule und Familie folgt, oder auch, weil sie einfach Angst davor haben, dass so etwas folgen könnte!

Neuere Studien aus der Schweiz zeigen, dass homosexuelle Jugendliche ein deutlich höheres Suizidrisiko haben, als andere Jugendliche. (siehe www.pinkcross.ch)

Die Tragödie zweier Kinder, die sterben, weil niemand ihnen hilft, mit ihrer Homosexualität zu leben  - so unwahrscheinlich ist das gar nicht!

Das Unrecht im dritten Reich können wir  nicht mehr ungeschehen machen, aber es wird Zeit, darüber zu sprechen – und die Brücke zur heutigen Zeit zu schlagen.

Hannes und Paul Bühne sehr klein

 

Bühnenkonzept


Eine Schauspielerin und verschiedene direkt geführte Figuren agieren auf kleiner Bühne mit wenig technischem Aufwand vor etwa 100 Zuschauern in intimer Atmosphäre.

Ort des Geschehens ist ein Zimmer einer Wohnung in einem Mietshaus, spärlich möbliert mit ein paar Möbelstücken, beleuchtet hauptsächlich mit Tisch- bzw.Stehlampen, die jeweils direkt zu bedienen sind.

Zur Unterstützung der Atmosphäre dienen Toneinspielungen von (Original-) Reden, Liedern und Geräuschen und, natürlich, der Text von Ovid.



 


 

Download für Veranstalter

Hier haben Sie die Möglichkeit hochauflösende 300 dpi Fotos zu den Inszenierungen herunterzuladen.

Die Rechte der Fotos liegen beim Seifenblasen-Figurentheater.
Die Nutzung zum Bewerben unserer Vorstellungen in Drucksachen aller Art und im Internet ist unter Angabe der Quelle hiermit erteilt.
Das Gleiche gilt für private Zwecke.

Weitergehende Nutzung   (gewerblich) bitten wir mit uns abzusprechen.

Die Kurztexte zu den Stücken entnehmen Sie bitte den Stückbeschreibungen.
(Text markieren - rechte Maustaste auf Kopieren - in Ihr Textprogramm wieder mit rechter Maustaste einfügen )


Hannes und Paul 1

Hannes und Paul 2

 

Der Sturm 1

Der Sturm 2

Der Sturm 3

Der Sturm 4

 

Weihnachten bei Maggy Maus 1

Weihnachten bei Maggy Maus 2

 

Nisses großes Abenteuer Plakat

Nisse 1

Nisse 2

Nisse 3 klein

 

Henriette und die Wunderkörner 1

Henriette und die Wunderkörner 2

Henriette und die Wunderkörner 3

 

Frecher kleiner Ziegenfritz

Frecher kleiner Ziegenfritz 2

 

Iggy Poltergeist 1

Iggy Poltergeist 2

 

Rosa Luise und die verschwundenen Weihnachtspäckchen 1

Rosa Luise und die verschwundenen Weihnachtspäckchen 2

 

Der kleine Häwelmann 1

Der kleine Häwelmann 2

 

Die Heinzelmännchen 1

Die Heinzelmännchen 2

 

Der kleine Bär und die lange, kalte Winternacht 1

Der kleine Bär und die lange, kalte Winternacht 2

 

Frau Holle

 

Cowboy Billy

Cowboy Billy 2

 

Rumpelstilzchen 1

Rumpelstilzchen 2

Rumpelstilzchen 3

 

Sieben Geißlein

 

Bahn frei für Knut

 

Drei kleine Schweinchen

 

Olifant fährt Eisenbahn 1

Olifant fährt Eisenbahn 2

 

Dicker Käfer Fridolin 1

Dicker Käfer Fridolin 2

 

Charlotte und die Weihnachtsgans

 

Der Froschkönig

 

Befana und die heilige Nacht

Befana und die heilige Nacht 2

 

Joshi und der Weihnachtsstern

 

Väterchen Frost 1

Väterchen Frost 2

 

Peterchens Mondfahrt 1

Peterchens Mondfahrt 2

Peterchens Mondfahrt 3

 

Von Einem der auszog Osterhase zu werden

 

Rosis erster Wackelzahn 1

Rosis erster Wackelzahn 2

 

Der dicke, fette Pfannkuchen

 

Kleiner Drache Wütebrecht

 

Fußballhase Willi Löffel

 

Ein total verhextes Weihnachtsfest

 

Zwerg Nase

 

Kasimir sucht eine Prinzessin

 

Drei Schweinchen und der Weihnachtswolf

 

Weihnachtsspuk bei Zimtstern + Co

Weihnachtsspuk bei Zimtstern + Co

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